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Saiten|Unterscheidung|Funktion|Geschichte

Saiten

     Die vier Saiten bestehen aus mit Silber- oder Aluminiumdraht umsponnenem Naturdarm, Kunststoff oder Stahldraht. Die höchste Saite ist die E-Seite und besteht meistens aus Stahldraht. Darmsaiten reagieren stärker auf Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiede, sie werden hauptsächlich in der historischen Aufführungspraxis verwendet. Die Saiten heißen g, d, a und e, sind also im Quintenabstand gestimmt.

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Unterscheidung

Man unterscheidet bei Musikinstrumenten nach:

  • Instrument: Klaviersaite, Gitarrensaite, Streichinstrumentensaite, ...

  • Beschaffenheit: Naturdarm (von Schafen), Seide, Messing, Stahl, Kunststoff, ...

  • Spannung oder Dicke

Bei wenig genormten Instrumenten oder Stimmungen wird zudem die Mensur (Länge der schwingenden Saite) und die Tonhöhe genannt. Alle Varianten können ein- oder doppellagig mit Silber-, Bronze-, Kupfer- oder Aluminiumdraht umsponnen sein, um die Massenbelegung zu erhöhen und damit die Eigenfrequenz zu verringern.

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Funktion

Eine Saite erklingt, wenn sie zum Schwingen gebracht wird. Dies kann auf verschiedene Weise erfolgen:
  • Streichen mit einem Bogen (siehe Streichinstrument), die Klangerzeugung basiert auf dem Stick-Slip-Effekt.
  • Zupfen mit Fingern, Plektren oder Kielen (siehe Zupfinstrument)
  • Anschlagen mit den Fingern oder Hämmern
  • Indirekte Anregung durch andere tonerzeugende Elemente des Instruments (etwa bei Resonanzsaiten)
Dadurch wird ein Ton erzeugt, der bei den meisten Instrumenten durch einen mit der Saite verbundenen Klangkörper verstärkt wird. Der Ton wird höher, wenn man die Länge der schwingenden Saiten (Mensur) verkürzt, ihre Spannung erhöht oder ihren Durchmesser (und dadurch die Massenbelegung) verringert, eine Saite erklingt tiefer, wenn sie verlängert wird, ihre Spannung verringert wird oder wenn man ihren Durchmesser erhöht. Der französische Mathematiker Marin Mersenne beschreibt bereits in seiner Harmonie Universelle von 1636 die Schwingungseigenschaften der unterschiedlichen Saitentypen bezüglich Länge, Material und Querschnitt.

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Geschichte

Das Herstellen von Tierdarmsaiten hat eine jahrtausendealte Tradition, die von der Herstellung der Bogensehnen herrührt. Bereits im alten Griechenland kannte man Darmsaiten. Das Material für Darmsaiten wird aus den Därmen von Schafen oder anderen Huftieren gemacht. Der Darm wird gereinigt und in Säure getaucht, anschließend mit Asche gewaschen, entfettet und zu Streifen geschnitten. Nach der Verdrehung und der Lufttrocknung wird er mit Schwefel behandelt und geschliffen. Bis zum Anfang des 20. Jahrhundert wurden Darmsaiten auch im Uhrenbau verwendet. Bei Pendeluhren nutzte man sie zur Befestigung der Antriebsgewichte, bei frühen Taschenuhren verwendete man sie zur Verbindung von Schnecke und Federhaus, bevor dafür eine Kette üblich wurde. In China waren Seidensaiten bekannt, die auch bis ins frühe 18. Jahrhundert in Europa benutzt wurden. Im Vorderasiatischen Raum und in Nordafrika sind seit Jahrhunderten Metallsaiten (Eisen und Messing) in Gebrauch. Bezüglich der Besaitung von Streichinstrumenten schreibt Michael Praetorius 1619 in seinem Syntagma musicum II S. 48: Abschnitt „VIOLN DE BRACIO“: „Deroselben Baß= Tenor= und Discantgeig (welche Violino, oder Violetta picciola, auch Rebecchino genennet wird) seynd mit 4 Saiten...und werden alle durch Quinten gestimmet. Und demnach dieselbige jedermann bekandt/ ist darvon (außer diesem/daß wenn sie mit Messings= und Stälenen Saiten bezogen werden/ einen stillen und fast lieblichen Resonanz mehr als die anderen/von sich geben)“



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http://de.wikipedia.org/wiki/Saite    

Copyright © 2009, Yakov Dolgin